Was ist der Tod?
- imperatoria84
- 17. Feb. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Was ist das Leben? Was ist die Liebe?
Vor ein paar Jahren wurde ich von einer guten Freundin von mir zur Totenwache ihrer Schwester eingeladen, die kurz zuvor an Krebs verstorben war. Meine Freundin war erst Mitte zwanzig und ihre verstorbene Schwester ein paar Jahre älter als sie. Irgendetwas zog mich förmlich zu ihr, obwohl ich ihre Schwester nie kennen gelernt hatte. Für mich war es sehr ungewöhnlich, da ich diese Tradition aus unserer Kultur nicht kannte. Dort angekommen, sah ich eine schöne, junge Frau aufgebahrt auf einer Liege mit einem weissen Kleid und einer orangen Decke, ringsherum standen Blumen und sie sah aus, als ob sie schlafen würde. Meine Freundin und ich waren am Anfang allein im Zimmer und wir unterhielten uns über ihre Schwester und ich war dort als Unterstützung für meine Freundin. Dann verliess meine Freundin für eine längere Zeit den Raum und ich sass da allein mit der Verstorbenen. Da fühlte ich auf einmal ihre Energie, die sehr hochschwingend war und eine unglaubliche Wärme und Liebe ausstrahlte. Zeitweise war ich ganz ergriffen und ich konnte diese Liebe auf einmal auch in mir spüren. Dann kamen andere Menschen in den Raum hinein, die unendlich traurig waren über das Versterben dieser jungen Frau und ich sass einfach da, erfüllt mit dieser Liebe.
Ich hätte bestimmt zehn Seminare zum Thema Tod, Leben oder bedingungslose Liebe besuchen können und hätte nie das verstanden, was ich an diesem einen Nachmittag erfahren hatte. Die neutrale Begegnung mit dieser Seele, die sich nach wie vor in diesem Raum befand, hat mich gelehrt, dass der Tod nicht das Ende unserer Existenz ist. Es hat mich auch gelehrt, dass der Tod nichts Schreckliches, fürchterliches und unheimliches sein muss, sondern auch schön sein kann. Die Schönheit ihrer Seele hat mich sehr berührt und ein anderes Licht darauf geworfen. Der Tod ist ein Tor, das wir durchschreiten, All-eine. Die Seele dieser jungen Frau hat ihre Schwingung bereits zum Zeitpunkt des Todes enorm angehoben. (wie mir meine Freundin berichtete und sie sagte mir ihre Schwester sei aufgestiegen) Das nahm ich auch so wahr. Ich habe nie ein Wesen angetroffen auf der Erde mit einer solch hohen Schwingung. Das konnte ich so genau beobachten, weil ich zeitweise allein, mit ihr war.
Durch den Tod dieser jungen Frau, bekam mein eigenes Leben auf einmal eine neue Wertigkeit, nicht weil ich Angst hatte es könnte morgen schon vorbei sein, sondern weil ich es einfach anders betrachtete.
Doch was mich am meisten berührte war die bedingungslose Liebe, die ich von ihr spürte, diese erfüllte mich und den ganzen Raum und ich konnte sie selbst in mir auch fühlen. Ich verstand in dem Moment, dass wir Menschen tatsächlich fähig sind bedingungslos zu lieben und nur einen Bruchteil davon leben. Auch wenn wir in unserer grössten Verliebtheit sind, ist es nur ein kleiner Teil von dem was möglich wäre. Ich konnte mich in dem Moment dieser Liebe auch öffnen, weil sie (die Verstorbene) ein neutrales Wesen war für mich. Da waren keine menschlichen Konzepte, Blockaden, Ideen und Vorstellungen von ihr. Sie war frei in ihrem Ausdruck und ich auch. Was uns hindert zu lieben sind unsere Konzepte von Liebe oder davon wie Jemand zu sein hat. Unsere menschlichen Begrenzungen hindern uns oft daran, den Menschen gegenüber wirklich wahrzunehmen.
Bedingungslose Liebe ist, wenn wir uns selbst und unsere Mitmenschen durch die Augen Gottes betrachten können.

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